{Food} Leberkäse kalorienarm

Leberkäse. Ich liebe ihn. (Und ja, ich weiß, dass das eigentlich Fleischkäse ist. Ist ja gar keine Leber drin. Käse aber auch nicht...) Aber wenn man gerade abnehmen will, ist Leberkäse ja eher kontraproduktiv. Da ich ja sehr gerne koche, habe ich mich also gefragt, ob man Leberkäse nicht selbst machen kann. In einer schlankeren Version?

In diversen Abnehm-Foren kursieren Rezepte für einen sogenannten Sattmacher-Leberkäse. Unter anderem kommen darin Eier und gemahlene Haferflocken vor. Hmmm... beim Lesen dieser Rezepte habe ich mich gefragt, was eigentlich in originalem Leberkäse - oder wie es eigentlich korrekt heißen müsste: Fleischkäse - drin ist. Also habe ich mich mal im Internet umgeschaut und dieses Rezept gefunden: Original Bayrischer Leberkäse.

Ist von den Zutaten her jetzt ja nicht sooo kompliziert und die Zubereitung klingt zwar kompliziert, ist es aber gar nicht. Eigentlich ist es fast wie Kuchen backen. Ich habe das Rezept fast 1:1 übernommen. Allerdings habe ich nur mageres Fleisch genommen. So wird aus diesem Leberkäse ein Sattmacher. Und außerdem habe ich noch eine Zwiebel zugefügt.

Wer übrigens findet, dass 1 kg Leberkäse zu viel ist: Man kann den Leberkäse super einfrieren. Ich schneide ihn immer in Scheiben, lege diese auf ein Backblech, lasse sie anfrieren und gebe sie dann in eine Tüte. Mann kann aber auch den Leberkäse-"Teig" vor dem Backen einfrieren. Dann rechtzeitig auftauen und wie angegeben backen.

In der ersten Version, die ich versucht habe, habe ich statt Pökelsalz normales Salz genommen. Dadurch fehlte dem Leberkäse allerdings die typische rötliche Farbe, die vom Pökelsalz kommt. Und er schmeckte auch mehr nach Hackbällchen, wie Herr S. sehr treffend bemerkte. Das hat mir natürlich keine Ruhe gelassen. Irgendwie hatte er Recht: das war noch kein "richtiger" Leberkäse! Also habe ich mir fertiges Leberkäsegewürz und Nitrit-Pökelsalz besorgt. Das ist übrigens kein Problem, man kann es ganz einfach im Internet (z.B. bei Amazon - Leberkäsegewürz *hier* und Pökelsalz *hier*) bestellen.

Als die Sachen da waren, habe ich mich an die Herstellung von "Leberkäse light 2.0" gemacht. Und siehe da: Jetzt ist es WIRKLICH ein Leberkäse, der die Bezeichnung auch verdient hat! Diesmal ging der "Teig" beim Backen auch hoch, wie man das auch kennt, wenn man fertigen Leberkäse zum selbst backen kauft. Woran das liegt, weiß ich nicht. Entweder am Nitrit-Pökelsalz oder in der fertigen Gewürzmischung war etwas enthalten, was ähnliche Wirkung hat wie Backpulver im Kuchen. Außerdem schmeckt er jetzt auch "richtig" und hat auch die richtige Farbe.

Hier ein Vergleichsfoto:

Ich habe den Herstellungsprozess fotografiert, damit Ihr Schritt für Schritt sehen könnt, was ich gemacht habe. Los geht's:

Leberkäse light (20 FP)

1 kg mageres Fleisch (ich habe Schweinerücken genommen)
300 g Eiswürfel
1 Zwiebel
22 g Nitrit-Pökelsalz
5 g Leberkäse-Gewürz
oder:
3 g Pfeffer
0,5 g Majoran gerebelt
0,5 g Thymian (ich habe frischen aus meinem Garten genommen)
0,5 g Muskatnuss gemahlen
0,5 g Ingwer gemahlen

Als erstes das Fleisch in grobe Stück schneiden und für ca. 1 Stunde in den Gefrierschrank stellen. Das muss sein, damit man es später gut fein "pürieren" kann und ein richtiges Brät, wie man die Masse dannn nennt, erhält. Ich habe das Fleisch mit dem Multi-Zerkleinerer-Aufsatz meiner Küchenmaschine verarbeitet, und zwar mit den beiden gebogenen Messern unten drin, das funktioniert wunderbar.

Nach 1 Stunde das Fleisch und die Eiswürfel aus dem Gefrierschrank nehmen und den Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze oder 160° Umluft vorheizen.

Jetzt als erstes die Eiswürfel im Multizerkleinerer zu Schnee verarbeiten.


Den Schnee in eine Schüssel füllen und beiseite stellen. (Ich habe die Schüssel mit dem Schnee nochmal in den Gefrierschrank gestellt.)

Jetzt das Fleisch, die Zwiebel und die Gewürze in den Multizerkleinerer füllen und zu einer feinen Masse pürieren.

Wenn die Masse schon ziemlich fein ist, kommt noch der Schnee dazu:


Alles zusammen weiter pürieren. Der Schnee kühlt das Fleisch, so dass es nicht durch die Hitze, die beim zerkleinern entsteht, schon gegart wird.

Ja, und das war's auch schon. Jetzt noch das Leberkäs-Brät in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Kastenform füllen und im vorgeheiztem Backofen auf mittlerer Schiene für 75 Min. backen. Wer mag kann vorher noch mit dem Teigschaber ein Rautenmuster in den Teig drücken.

Was rauskommt sieht aus wie Leberkäse, es riecht wie Leberkäse und es schmeckt auch so. Also ist es wohl auch Leberkäse.

Sollte jemand von Euch dieses Rezept ausprobieren, würde ich mich sehr über ein Feedback freuen.

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